Tobias Wie kann ich da jetzt genau vorgehen?
Möglichst genau dokumentieren. Am Besten ist es, wenn du irgendwas schriftlich von denen bekommen könntest, dass nur DE-IBANs akzeptiert werden. Damit würden sie nämlich selbst zugeben, IBAN-Diskriminierung zu betreiben. Leider ist das manchmal gar nicht so einfach, weil die eben wissen, dass das nicht rechtens ist. Manchmal hat man aber auch Glück. Am besten also seine eigenen Anschreiben so formulieren, dass man möglichst eine Rückantwort mit selbst-belastendem Inhalt bekommt.
Dann an die Wettbewerbszentrale wenden und dort den Fall genau beschreiben. Soviel Material mitsenden wie möglich (persönliche Daten können natürlich unkenntlich gemacht werden). Wichtig ist, dass man anhand des gesendeten Materials erkennen kann, dass das Unternehmen mit Absicht Kontoverbindungen aus bestimmten Ländern ablehnt. Screenshots mit Fehlermeldungen diesbezüglich, E-Mails, gescannter Briefverkehr etc. kommen da infrage. Vielleicht sogar einvernehmlich mitgeschnittene Telefonate, aber das mach ich persönlich nicht, daher keine Ahnung.
Ich würde den Unternehmen nicht unbedingt mit ner Abmahnung oder so drohen, dadurch werden sie nur vorsichtiger, was ggf. Aussagen betrifft. Auf die Rechtslage einmal hinweisen oder so sollte man natürlich versuchen, manchmal trifft man auch direkt auf Einsicht. Aber das war bei dir ja nicht der Fall. Mit etwas Glück und Geduld mahnt die Wettbewerbszentrale dann das Unternehmen ab. Wenn es dann immer noch nicht seine Systeme umstellt, klagen die auch. Hatte ich zumindest bis jetzt einmal. Aber das natürlich nur, wenn da auch eine gewisse Erfolgsaussicht besteht, daher sind stichfeste Beweise für die IBAN-Diskriminierung wichtig.
Melden kann man übrigens am besten per E-Mail an sepa@wettbewerbszentrale.de -- unter Angabe seines vollen Namens und Postanschrift. Anonyme Beschwerden bearbeiten sie nämlich nicht.